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Nichts ist eigentlich ungewöhnlich an dieser Familie. Die Eltern und Kinder sind nett, der Vater kocht in den feinsten Hotels. Wenn nur das ewige Tingeln nicht wäre von einem Ort zum nächsten, aufbauen, abreißen, Zelte und Betten - Köche bauen kein Haus. War es nur das? "Euer Vater hat wieder etwas angestellt", sagte die Mutter zu den Kindern, wenn sie die Koffer packte, auf und fort - Hamburg, die Karibikinsel Barbados, München, Fürstenfeldbruck, Rothenburg und schließlich Bielefeld. Und wenn die Angst nicht wäre, die "liebe, wütige Angst", wie Anne, die zu Beginn der Geschichte vier und am Ende elf Jahre ist, dieses Gefühl des Unbeschützten nennt. Das Mädchen erzählt die Geschichte seiner Kindheit, erzählt von der Liebe zum Vater, der mit seinen Träumen und Märchen alles verzaubern kann, der seine Sehnsüchte aber auch mit Alkohol und Sexualität stillt und doch nie satt wird und seine beiden Töchter sexuell mißbraucht, über Jahre hin. Anne erlebt die Kälte und Wut der Mutter, die alles ahnt und nicht eingreift, sie sucht Schutz bei der älteren Schwester, erfährt, sie der Pfarrer auf Hilferufe schweigt, erleidet die Brutalität der Nachbarn, als die Bombe platzt und der Vater ins Gefängnis kommt. Und doch werden in dieser Familie auch Sterne gebastelt und Märchen erzählt, Anne tobt, spielt, lacht, baut Buden fängt Krebse und tröstet die arme Mutter. "Ich soll singen und fröhlich sein und ein ganz normales Kind", sagt sie am Ende. Diese Kindheit ist authentisch, aber keine Autobiographie. Durch die Erzählperspektive des Kindes, in der Reflexionen und Schuldzuweisungen fehlen, nur das Erlebte als kindlich mächtiger Alltag gezeigt wird und sich Ängste in Träumen äußern, entsteht eine neue Realität.