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Die Selbstverbrennung

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Lange, Hartmut
Medienkennzeichen: 50
Jahr: 1982
Mediengruppe: Belletristik
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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Lange, Hartmut
Medienkennzeichen: 50
Jahr: 1982
Verlag: Reinbek, Rowohlt
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ISBN: 3-498-03825-7
Beschreibung: 186 S.
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Fußnote: Der Roman "Die Selbstverbrennung" versetzt uns in ein Pfarrhaus in der DDR, nicht weit von der Elbe, also von der Grenze zum Westen. Die Pfarrersfamilie - Mann, Frau, Tochter, Schwager - lebt isoliert; da der Kirche in der DDR (zum Beispiel) Sozialarbeit untersagt ist, wird sie zum reinen Schauplatz von Glaubenskonflikten, zum Freiraum zugespitzt metaphysischer Fragen. Ein junger Mann, der von der Stadt aufs Land gekommen ist, um hier in Ruhe ein "Traktat", eine sowohl genialische wie vermessene Weltabrechnung, zu verfassen, gerät zufällig in den Bannkreis dieser einsamen und sich quälenden Menschen. Er wird krank, wird von der Pfarrerstochter gepflegt, erwidert ihre Liebe - und läßt sie, als er von ihrer unheilbaren Krankheit erfährt, im Stick, kopflos, herzlos. Im Stich läßt er auch die Arbeit an seinem Traktat, seine Flucht ist total, ist mehr als "Republikflucht", ist Aussicht auf ewige Ankunftslosigkeit. In diesem Exempel steckt die Kritik an der materialistischen Verballhornung aller Wunschinhalte und Menschenhoffnungen. Lange spricht zu uns in diesem Roman nicht von den tristen Fakten und Ergebnissen dieses Prozesses in Ost und West, sie sind ohnehin jedermann bekannt. Er spricht von dem Leid der Ausgesperrten, die sich in ihrer positiven Kraft, ihrem geschmähten Idealismus, verzehren, selbstlos, aber auch sinnlos, hoffnungslos. "Die Selbstverbrennung" findet im wörtlichen Sinne nicht statt. Doch ist am Ende keiner, der nicht zugrunde gegangen wäre als der, der er sein könnte und sein müßte, auch zum Wohle der anderen in der Gesellschaft. In einer beispielhaft beherrschten, geradezu klassischen Sprache werden die zahlreichen Konflikte in diesem Buch sinnlich und dramatisch. Der Dialog verrät den Stückeschreiber, die Anschaulichkeit des Schauplatzes macht das Geschehen real, packend.
Mediengruppe: Belletristik