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Geschichte der Zigeunerverfolgung in Deutschland

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Hohmann, Joachim S.
Medienkennzeichen: 50
Jahr: 1981
Mediengruppe: Sachbuch
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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Hohmann, Joachim S.
Medienkennzeichen: 50
Jahr: 1981
Verlag: Frankfurt / M., Campus Verl.
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Gkl5
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ISBN: 3-593-32923-9
Beschreibung: 248 S. : Ill.
Schlagwörter: Zigeunerverfolgung, Deutschland, Drittes Reich
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Fußnote: Immer noch ist "Zigeuner" ein Negativ-Begriff in Deutschland; immer noch existieren rassistische Vorurteile in der Bevölkerung; und immer noch handeln Sozialamt, Polizei, Schule und andere Behörden nach Regeln, die auf eine Diskriminierung und Kriminalisierung dieser Minderheit hinauslaufen. Neu ist jedoch: eine wachsende Zahl der Betroffenen nimmt Schmähungen und Benachteiligungen nicht mehr widerstandslos hin; insbesondere die jüngere Generation versichert sich stolz und selbstbewußt ihrer Tradition und Identität als Sinti oder Roma. Dieser Bewegung ist es mit zu verdanken, daß das jahrelange Schweigen über das Schicksal der Zigeuner in Deutschland gebrochen wurde: ungefähr 500.000 starben durch die Vernichtungsmaschinerie der Nationalsozialisten, unzählige andere trugen nie wieder gut zu machende körperliche und seelische Schäden davon, und in den sogenannten Wiedergutmachungsverfahren nach dem Kriege wurden vielen Opfern jede Entschädigung versagt. Die materialreiche Analyse von Joachim S. Hohmann zeigt die Stationen der Zigeunerverfolgung durch den nationalsozialistischen Staat und seine einzelnen Organe auf. Er stellt die sogenannte kriminalpräventiven, gesellschaftspolitischen, juristischen und rassenideologischen Begründungen für diesen geplanten Völkermord dar, der im zweiten Weltkrieg auf alle eroberten Gebiete ausgedehnt wurde. Überzeugend belegt er, daß man sich in den Wiedergutmachungsverfahren nach dem Krieg gerade derjenigen Argumente gegen die Zigeuner bediente, mit denen die Nazis ihre Verfolgung gerechtfertigt hatten. Mit Hilfe von nationalsozialistischem Schrifttum wollte man nachweisen, daß die auf Entschädigung klagenden Antragsteller arbeitsscheu, asozial, kriminell und eine Gefahr der öffentlichen Ordnung gewesen seien, um ihre Ansprüche zurückzuweisen.
Mediengruppe: Sachbuch