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Im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts beginnt in einer niederschlesischen Provinzstadt, in den bescheidenen und sehr ordentlichen Verhältnissen der kinderreichen Familie eines mittleren Beamten, das bewegte, an Hoffnungen und Enttäuschungen reiche Leben der Nina Nossek, das in diesem Roman von den Tagen ihrer Kindheit über die Mädchenjahre bis in die Zeit des Erwachsenseins erzählt wird. Die Welt scheinbar festgefügter Vorstellungen und Begriffe ist, wie sich ergeben wird, den heraufkommenden Wandlungen, Umstürzen, Kriegen und Revolutionen des neuen, mit so großen Hoffnungen erwarteten Jahrhunderts nicht gewachsen. So spiegeln sich die Umwälzungen der Zeit nicht nur im Schicksal dieser Frau, sie bestimmen es unausweichlich, und Nina erträgt, was ihr auferlegt ist - nicht ohne innere Kraft, nicht ohne Mut und Selbstvertrauen. Geschickt und ohne aufzugeben besteht sie das Leben und verliert darüber ihre Fähigkeit, zu wünschen, zu träumen, auch nicht in den Jahren, als es mit der Weimarer Republik zu Ende geht, als Elend und Hoffnungslosigkeit über Deutschland hereinbrechen. Neben diesem Lebensweg verfolgt Utta Danella den eines Mannes, der, eine Generation älter als Nina, ihr zum Schicksal wird. Aus großen Verhältnissen stammend, hatte Nicolas von Wardenberg nie um Existenz und Besitz kämpfen müssen - und so versagt er, als es darauf ankommt, sich zu bewähren. Seiner Herkunft, seinem Wesen nach ein Glückspilz, verliert er, was ihm gehört, und setzt aufs Spiel, was er hätte bewahren müssen. Eines aber streift er nie ab: die Leichtigkeit und Lässigkeit der Lebensform seiner Klasse, die er nicht verleugnet, selbst wenn es ihn auf die Seite der Verlierer verschlägt. Zahlreiche andere Charaktere, junge und alte, von denen jeder seine eigene Kontur hat, sind in Erleben und Umständen der beiden Hauptpersonen verstrickt. In ihnen werden Kleinbürgertum, Bürgertum und Adel des neuen deutschen Kaiserreichs ebenso lebendig wie die Gesellschaft der Epoche des Ersten Weltkriegs, der Inflation und der sogenannten goldenen zwanziger Jahre. Der Schauplatz dieser Schicksale ist von europäischer Weite, er wechselt von Berlin, Breslau, einer Kleinstadt in Schlesien und dem Baltikum nach St. Petersburg, Paris und Florenz.