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Eine junge türkische Frau liegt in einem deutschen Krankenhaus und wartet auf die Geburt ihres ersten Kindes. Sie selbst ist noch in der Türkei geboren und kam als Kind mit ihren Eltern nach Deutschland. Ihre Erinnerungen gehen Schritt für Schritt zurück in die eigene Kindheit, in das kleine anatolische Dorf, zu den strenggläubigen mohammedanischen Großeltern und Verwandten, die dort zurückblieben, dorthin, wo die Kinder in der Nußbaumplantage des Onkels zwischen Schafherden spielten. Dann kommen die ersten Jahre in der neuen Welt. Eine türkisch-deutsche Jugend wird hier geschildert, das bedeutet die Zerreißprobe zwischen den entwurzelten Eltern, die von der Heimat nicht loskommen und nur auf die Rückkehr nach ihrer Pensionierung hin leben, und den eigenen Wünschen, die sich bei allen Verletzungen und Ausgrenzungen durch deutsche Nachbarn oder Lehrer auf das Hier und Jetzt in Deutschland beziehen. Renan Demirkans Erzählung ist eine Erinnerungsreise und zugleich eine exemplarische Beschreibung von vier Generationen einer Einwandererfamilie: die Generation in der Türkei zurückgebliebenen Großeltern, die Generation zwischen Heimat und Gegenwart zerrissenen Eltern, die Generation der Kinder, die hineinwachsen in das neue Land, und die vierte Generation, die bereits in die neue Wirklichkeit hineingeboren wird.