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Ahasver

Roman
Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Heym, Stefan
Medienkennzeichen: 50
Jahr: 1981
Mediengruppe: Belletristik
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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Heym, Stefan
Medienkennzeichen: 50
Jahr: 1981
Verlag: München, Bertelsmann
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ISBN: 3-570-00416-3
Beschreibung: 319 S.
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Fußnote: Ahasver - das ist für Stefan Heym nicht nur der Schuster von der Via Dolorosa, der Jesus auf dem Weg nach Golgotha von seiner Tür weist und vom Rabbi verflucht wird, bis zu dessen Wiederkunft auf der Erde umherzuwandern; das ist auch eine Figur, die in immer neuer Gestalt für eine Welt kämpft, in der der Mensch als freies Wesen leben kann, und das ist der gestürzte Engel, der die Hoffnung auf die Befreiung des Menschen nie aufgibt. Die Legende weiß von einer Begegnung des ersten schleswig-holsteinischen Kirchensuperintendenten Paul von Eitzen mit dem ewigen Juden. Stefan Heym gibt sie den Stoff für eine barocke Erzählung, in der der Sachwalter kirchlicher Macht und der Anwalt einer menschlicheren Welt aufeinandertreffen. Bei Eitzens Karriere vom Wittenberger Studiosus zum orthodoxen Verfolger Andersdenkender hat Lucifer seine Hand im Spiel, und so wird Eitzen am Ende seines Lebens folgerichtig von diesem geholt. Dazwischengeschoben und mit dieser prallen Geschichte raffiniert verwoben ist der so gelehrte wie witzige Briefwechsel zwischen einem DDR-Philosophen und einem Jerusalemer Professer um die Existenz Ahasvers. Fast 2000 Jahre nach Christi soll dieser als Schuster in Israel leben. Bei einem Besuch in Berlin entführt dann Professor Leuchtenberger den prominenten atheistischen Vertreter des Regimes in die offensichtlich in westlicher Richtung gelegene Hölle. Die historische Erzählung und der Briefdialog reflektieren und variieren die Ur-Handlung des Romans, die Entwicklung der Welt und Gottes in der Sicht des Ahasver. Heym läßt den Ahasver in Bildern von poetischer Kraft als Antipoden des Lucifer gemeinsam mit diesem in die Geschichte stürzen. Aber anders als Lucifer, der die Welt und die Menschen für völlig verderbt hält, lebt Ahasver von der großen Hoffnung, sie zu verändern. Ahasver wird nicht den Weg Jesu gehen. Der Liebe zum Menschen muß sich der Wille zur revolutionären Umgestaltung verbinden.
Mediengruppe: Belletristik