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Ende einer Dienstfahrt
Erzählung
Verfasser:
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Böll, Heinrich
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Medienkennzeichen:
50
Jahr:
1966
Mediengruppe:
Belletristik
Zweigstelle | Standorte | Status | Vorbestellungen | Frist |
Zweigstelle:
Hauptstelle
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Standorte:
Böl
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Status:
Verfügbar
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Vorbestellungen:
0
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Frist:
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Heinrich Bölls neuestes Buch hat die Form eines Prozeßberichtes. Bei einem kleinen rheinischen Amtsgericht wird ein kurios erscheinender Fall verhandelt, der vielleicht der merkwürdigste Fall ist, der dem alten Richter, der jetzt in Pension gehen will, im Laufe seiner Dienstzeit untergekommen ist. Es könnte sich um einen Sabotageakt handeln, aber seltsame Begleitumstände lassen alles wieder anders erscheinen, zumal das Bild des Saboteurs nicht auf die Angeklagten paßt. Es sind zwei Handwerker, Vater und Sohn, und sie haben es faustdick hinter den Ohren. Sie tischlern nicht nur, sie denken auch, und sie sind von einer geradezu provozierenden Unabhängigkeit. Sie haben keine Schwierigkeiten mit den Leuten, sie haben nur Schwierigkeiten mit den Instanzen. Gemeinsam haben sie einen Jeep der Bundeswehr in Brand gesteckt. Der Prozeß, zu dem die Presse nicht erscheint, obwohl der Sachverhalt Schlagzeilen machen könnte, wird offenbar im Staatsinteresse klein gehalten. Er hat fast familiäre Züge. Die kleine Stadt ist unter sich, und so wird der Prozeß zu einer Art intimer Sozialpsychologie der kleinen Stadt, in die allerdings aus der benachbarten Großstadt auch charakteristische Zeugen, wie ein Verkehrsexperte und ein Kunstakademie-Professor geladen sind. In der ironischen, manchmal zärtlich genauen Darstellung der Menschen kehren Eigenarten der Erzählung Heinrich Bölls wieder, aber in diesem Text scheint alles noch leichter, freier und spielerischer gefügt zu sein. Doch ist die Liebenswürdigkeit und Leichtigkeit des Textes ironischerweise die gleiche Täuschung, von der der Text handelt. Etwas das als Aufruhr gemeint ist, bekommt Züge der Idylle, etwas wird in soziale Formen wie den liebenswürdig humanen Kleinstadtprozeß gebannt, das gerade die gesellschaftlichen Formen sprengen möchte. Dieser Widerspruch ist das Thema des neuen Buches von Heinrich Böll. Seine Ironie richtet sich nach allen Seiten.
Medienkennzeichen:
50
Jahr:
1966
Verlag:
Köln, Kiepenheuer und Witsch
Aufsätze:
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Beschreibung:
252 S.
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