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Vielleicht nur einmal alle zehn Jahre gibt es eine Lebensgeschichte wie diese - so ergreifend, daß sie sich jedem Leser unvergeßlich einprägt. Was es bedeutet, hörendes Kind gehörloser Eltern geboren zu werden, davon erzählt Ruth Sidransky aus eigener Erfahrung: Die Eltern hören nicht, wenn ihr Baby schreit; das Kind lernt nicht richtig sprechen; dennoch wird es früh zum einzigen Bindeglied der Eltern zur Außenwelt; es fühlt sich sowohl unter Gehörlosen als auch unter Hörenden als Außenseiter - eine doppelte Belastung für das Kind. Ruth Sidransky lebte bis zu ihrer Einschulung mit den Eltern und ihrem Bruder in der isolierten Welt der Gehörlosen. Ihre Muttersprache war die Zeichensprache, und mit fünf Jahren konnte sie nur mangelhaft sprechen. Auch die Schule änderte wenig daran; erst mit Hilfe von Radio und Büchern lernte Ruth, sich die gesprochene Sprache anzueignen, ihr Selbstvertrauen aufzubauen und die Brücke nach draußen zu schlagen. Eindringlich schildert die Autorin die Persönlichkeit ihrer Eltern: die Mutter, die mit Gott über ihre Taubheit hadert, und den Vater, der trotz seiner Behinderung nie den Lebensmut verliert. Eindrucksvoll gelingt es ihr, die verschiedenen Ebenen und Aspekte von Sprache und anderen Verständigungsmöglichkeiten des Alltags in einer Familie aufzuzeigen, deren Mitglieder in ihrer Kommunikationsfähigkeit aufs äußerste eingeschränkt sind.