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Dieser Roman erzählt die Geschichte einer großen Liebe zwischen einer jungen Deutschen und einem Franzosen. In unserer heutigen Zeit wäre eine solche Bindung kein Problem, niemand würde darüber empört sein, niemand etwas gegen sie einwenden. Es gab Zeiten, in denen auch die Liebe am Unverständnis und an den Vorurteilen der Gesellschaft scheitern konnten. Von einer solchen tragischen Liebe zweier Menschen erzählt dieser Roman. Alle Voraussetzungen des Glücks scheinen gegeben. Doch die Zeit, die der jungen Frau aus preußisch-bürgerlicher Offiziersfamilie bleibt, um in der neuen Umgebung heimisch zu werden, ist zu kurz: der Zweite Weltkrieg bricht aus. Sie ist noch nicht dort und nicht mehr hier - sie lebt in einem Niemandsland zwischen der Heimat, die sie verließ, und der neuen Heimat, die erst gewonnen werden will. Sie findet weder Hilfe noch Verständnis: der Mann, den sie liebt, wird französischer Soldat, entgeht bei der Besetzung Frankreichs der Gefangennahme und entschließt sich, an der unsichtbaren Front der Résistance für sein Land zu kämpfen; und der andere Mensch, der ihr bisher am nächsten stand, ihr Zwillingsbruder, ist überzeugter Offizier Hitlers - er ist zu jung, um ihren Konflikt zu verstehen. Dieser Konflikt aber bürdet ihr eine Schuld auf, die ihr Leben für alle Zeit verdüstert. Noch heute, als reife Frau, die ein tätiges und erfolgreiches Leben führt, trägt sie an der Last der herrschsüchtigen Erinnerung an wenige Jahre ihrer Jugend. Die Erinnerung läßt sich zeitweise zurückdrängen, die Gegenwart jedoch ist niemals stark genug, sie wirklich vergessen zu lassen; sie gehört nun einmal einer Generation an, die zu viel Vergangenheit hat. Eine große Aussprache mit ihrem Sohn, der Aufklärung verlangt über das, was damals geschah, und der als junger Mensch von heute nicht verstehen kann, daß Emotionen oft schwerwiegender sind als Tatsachen, macht das Vergangene wieder ganz lebendig, ganz gegenwärtig und stellt sie dazu vor die erschreckende Frage, ob sie die Zuneigung und das Verständnis ihres Sohnen nun auch verloren hat. Und sie kommt zu der Erkenntnis, daß sie das Niemandsland nie verlassen hat, nie verlassen wird, für immer darin gefangen ist.