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Nina Nossek ist nach der Ersten Weltkrieg als junge Witwe mit ihren beiden Kindern in Berlin gestrandet. In der Hauptstadt des Deutschen Reichs hofft sie auf ein Wunder. Das Wunder geschieht nicht; sie muß allein mit den Schwierigkeiten der zwanziger und dreißiger Jahre fertig werden. Die Wirtschaftskrise, die Arbeitslosigkeit, die Machtübernahme durch den Nationalsozialismus erlebt sie, wie die meisten Menschen, als wehrloses Objekt, ein unpolitischer Mensch, der vieles nicht begreift und nur gefühlsmäßig reagiert. Sie ist fast vierzig Jahre, als sie zu einem bescheidenen Erfolg gelangt, und sie ist über vierzig, als es endlich einen Mann gibt, dem sie sich zuwenden kann. Relativ einfach verläuft anfangs das Leben ihrer Tochter Victoria, eines schönen und selbstsicheren Mädchens, die eine Karriere als Sängerin anstrebt. Sie verfügt über ein ausreichendes Quantum Härte und Egoismus, um sich durchzusetzen, jedoch auch ihr verdirbt die Weltgeschichte das Konzept. Wie eine Flutwelle bricht der Zweite Weltkrieg über sie herein, vernichtet Hoffnungen und Glück, läßt Einsamkeit, Verwüstung, Verzweiflung zurück. Das Schicksal so vieler Menschen in jener Zeit. "Ich habe die Kraft und den Mut nicht mehr, noch einmal zu beginnen", sagt Nina, als der Krieg zu Ende ist. Zu diesem Zeitpunkt ist sie einundfünfzig Jahre, und, wie sich zeigt, dennoch jung genug, um neu zu beginnen. Denn da ist ein Mensch, der sie braucht. Und darum ist sie bereit, die Herausforderung anzunehmen, die der Kampf um Leben und Überleben bedeutet. Immer schon, nicht nur in dieser Zeit.