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Die erfolgreiche Salonschriftstellerin in der Mitte des 19. Jahrhundets, Gräfin Hahn-Hahn, ist fest entschlossen, ihre erkämpfte Unabhängigkeit und ihr errungenes Recht auf Selbstbestimmung zu verteidigen.

Die Lebenswege zweier ganz unterschiedlicher Frauen kreuzen sich in diesem historischen Roman. Im Jahr 1843 bricht die geschiedene Schriftstellerin Gräfin Ida von Hahn-Hahn mit ihrem Lebensgefährten zu einer ungewöhnlichen Reise in den Orient auf. Während auf dem holsteinischen Familienschloss die Schauspielerin Marie den dem Theaterwahn verfallenen, lebensuntüchtigen Sohn Wolf von Hahn kennen lernt. Der Autor (zuletzt: "Die Pestburg", BA 6/03) beschreibt detailliert die Reise der unkonventionellen Schriftstellerin über Konstantinopel, Jerusalem bis nach Kairo, ihre sinnlichen Erfahrungen und ihren wachsenden Egoismus. Parallel werden die Bedingungen fahrender Schausteller und des verarmten holsteinischen Adels gezeigt. Die Vielfalt der Themen, die verschiedenen Handlungsstränge und Perspektivenwechsel verlangen vom Leser Geduld, zumal der dramatische Höhepunkt auf sich warten lässt. Deshalb ist der sehr gut recherchierte, an der Biografie orientierte Roman über eine Vorkämpferin der Emanzipation besonders für historisch und literarisch Interessierte empfohlen.