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Liebe, was ist das eigentlich? fragt sich eine junge Frau, die seit sieben Jahren verheiratet ist und drei Kinder geboren hat. Begonnen hat es mit der stürmischen Verliebtheit eines unerfahrenen Mädchens. Julia war sechzehn, als sie Joachim, Kaiser Wilhelms "schönsten Leutnant" kennenlernte, doch zum wirklichen Kennenlernen blieb ihr keine Zeit. Man schrieb das Jahr 1914, der Krieg hatte gerade begonnen, und sie war neunzehn, als sie dann rasch und unüberlegt heiratete. Ihr Mann überlebte den Krieg, aber ihre Häuslichkeit, die Ehe und die Kinder empfand sie immer mehr als Gefängnis. Am schwersten zu ertragen war die Trennung von Berlin, ihrer Heimat; dort lebte der einzige Mensch, an dem sie hing, Tante Marina, einst gefeierte Primadonna des Königlichen Opernhauses Unter den Linden. Auf dem Gut in Pommern, das Joachim in den schwierigen Nachkriegsjahren bewirtschaftet, bleibt Julia ein Fremdling, sie sehnt sich nach dem Licht der Großstadt, nach Menschen, die sie verstehen. Doch kann man einen Mann, von dem man geliebt wird, drei Kinder, die einen brauchen, und die vielen Aufgaben, die einem das tägliche Leben stellt, im Stich lassen? Man kann es vielleicht, wenn sich jemand findet, der das alles gern haben möchte, was Julia zur Last geworden ist. es beginnt wie ein Spiel, wie ein heiteres Intermezzo, und wird eines Tages bitterer Ernst. Gehen oder bleiben, aufgeben oder festhalten? Die Zeit ist günstig für die Flucht einer Frau aus einer engen Welt. Vor dem Hintergrund der freizügigen "goldenen", und doch so belasteten zwanziger Jahre entscheidet sich das Schicksal dieser Frau in Utta Danellas neuem Roman.