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Oben ist es still
Roman
Verfasser:
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Bakker, Gerbrand
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Medienkennzeichen:
50
Jahr:
2013
Mediengruppe:
Belletristik
Zweigstelle | Standorte | Status | Vorbestellungen | Frist |
Zweigstelle:
Hauptstelle
|
Standorte:
Bak
|
Status:
Verfügbar
|
Vorbestellungen:
0
|
Frist:
|
Eine späte Rache: Helmer verfrachtet den bettlägerigen Vater ins Obergeschoss. Er redet kaum mit ihm, gibt ihm nur widerwillig etwas zu essen und wartet sehnsüchtig auf dessen Tod. Auf Befehl des Vaters musste Helmer einst sein Literaturstudium abbrechen, um nach dem Tod seines Zwillingsbruders Henk den Familienbauernhof in der niederländischen Provinz zu übernehmen. Mit Mitte 50 leidet Helmer nicht nur unter der zermürbenden Monotonie des bäuerlichen Alltags: Noch immer hat er den Verlust des geliebten Bruders nicht überwunden, mit dem er in der Kindheit eine Nähe gelebt hat, in der die Grenze zwischen Ich und Du verschwommen war. Eine Nähe, die Helmer später nur noch in Ansätzen zu dem Knecht Jaap aufbauen konnte - doch den hatte der Vater vom Hof vertrieben. Da meldet sich plötzlich Riet, die einstige Freundin seines Zwillingsbruders. Sie hat einen pubertierenden Sohn, den sie für einige Zeit bei Helmer auf dem Bauernhof einquartieren möchte. In seinem grandiosen Debütroman "Oben ist es still" zeichnet Gebrand Bakker einen klassischen Vater-Sohn-Konflikt, der von Sprachlosigkeit und ungelebten Träumen geprägt ist. Indem er seinem schrulligen Ich-Erzähler knappe und gleichzeitig wunderbar lakonische Sätze in den Mund legt, fängt er nicht nur die Trostlosigkeit eines gescheiterten Lebens ein, er macht diese Trostlosigkeit auch erträglich und gestaltet sie zu einen Lesevergnügen, ohne dabei die Qualen seines Helden zu verharmlosen: "Ich will nicht so lange mit ihm reden. Ich will nur kurz nach ihm sehen und schnell wieder verschwinden. Das Ticken der Standuhr füllt das Zimmer. Sonnenlicht fällt auf die Glasscheiben des Schranks, ein fensterförmiges Viereck, und die Scheiben werfen das Licht auf das Schafsgemälde, das jetzt gar nicht mehr so düster wirkt. Ein merkwürdiges Bild. Manchmal scheint darauf Winter zu sein, manchmal ist es Sommer oder Herbst. Als ich gerade die Tür schließen will, ruft er: ,Durst.' ,Ich hab auch manchmal Durst.' Ich ziehe die Tür fest hinter mir zu und gehe die Treppe hinunter."
Medienkennzeichen:
50
Jahr:
2013
Verlag:
Frankfurt / M., Suhrkamp
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-518-46142-6
Beschreibung:
9. Aufl., 316 S.
Originaltitel:
Boven is het stil
Mediengruppe:
Belletristik