Dick Francis war Englands erfolgreichster Jockey, bevor er sich nach einem ungeklaerten Sturz zum Schreiben zurueckzog. Seine Romane kreisen nicht zuletzt deshalb immer um dasselbe Milieu. Francis verschrieb sich somit einem Genre, das ihm aus eigener Erfahrung bestens vertraut ist.
Es stellt sich allerdings die Frage, inwieweit die Leser die seit 35 Jahren immer wiederkehrenden Jockey-Romane verkraften koennen. In Verrechnet allerdings nimmt das Lieblingsthema des Erfolgsautors, der unter anderem dreifach mit dem Edgar Allan Poe Edward ausgezeichnet wurde, eine Nebenrolle ein. Mit spitzer Feder schildert Francis, wie der adlige Außenseiter Alexander Kinloch in die finanziellen Transaktionen der Bierbrauer-Dynastie seines Stiefvaters, Sir Ivan Westering, hineingeraet.
Francis haelt die Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, wenngleich ein ploetzlicher Mord nicht den erwuenschten Hoehepunkt darstellt. Er geschieht voellig unerwartet und unspektakulaer, so daß auch durch die Beibehaltung des beilaeufigen Erzaehltons dieses Ereignis nicht zu einem dramatischen Akt hochstilisiert wird. Der Roman kann trotz Leiche nicht als Kriminalroman, sondern als Detektivroman bezeichnet werden.
Intensiv hat sich Francis diesmal mit den Besonderheiten und vor allem der Technik des Kunstmalens in Gestalt des Kunstmalers Alexander Kinloch auseinandergesetzt. Ein spannender, dichter, wenngleich nicht atemberaubender Roman. Wie immer mit einem sueffisanten Einblick in die Schrullen der schottischen und englischen Adelshaeuser. --Corinna S. Heyn -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Kurzbeschreibung
Alexander Kinloch, exzentrischer Spross eines alten Adelsgeschlechts, lebt als Maler im schottischen Hochland. Bis zu dem Tag, als ihn seine Mutter nach London ruft, da die Firma seines Stiefvaters dem Ruin entgegen treibt. Alexander setzt nun alles daran, den Bankrott abzuwehren und einer Reihe gerissener Finanzexperten auf die Schliche zu kommen. Plötzlich nimmt man ihn, den vermeintlich weltfremden Außenseiter, so ernst, dass man ihm nach dem Leben trachtet.
Medienkennzeichen:
50
Jahr:
2008
Verlag:
Wien, Ueberreuter
Aufsätze:
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ISBN:
978-3-8000-9286-4
Beschreibung:
487 S.
Originaltitel:
To the Hilt
Mediengruppe:
Belletristik