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Die beiden Findelkinder Gloster und Bachatow wachsen in einem Heim für geistig Behinderte auf, obwohl beide "im Grunde normal, nur eben hässlich" sind. Ihre Freundschaft und Bachatows Nagel-Ritual schützen sie vor der Brutalität der Pfleger.

Die beiden Findelkinder Gloster und Bachatow wachsen in einem Heim für geistig Behinderte auf und das, obwohl beide "im Grunde normal, nur eben hässlich" sind: Gloster ist bucklig, Bachatow wird aufgrund seiner verbeulten Schädelform für debil erklärt. Um der Brutalität der Pfleger zu entgehen, erhebt Bachatow sein Nägelkauen zu einem Ritual und der Ich-Erzähler Gloster sucht Zuflucht in der Musik. Als Bachatow bei seinem Nagel-Ritual gestört wird, tötet er den Eindringling und stirbt anschließend selbst unter mysteriösen Umständen. Gloster begräbt seinen Freund, muss zuvor aber mit dem durch Bachatows Tod entfesselten Höllenhund kämpfen. Der Tradition von Fjodor M. Dostojewski folgend, fängt der russische Autor Michail Jelisarow das Thema der Verrückten und Verstoßenen in seinem Debütroman auf. Grausig schöne Sätze wie "Ich...sah...die langen Fußnägel mit den schwarzen Rillen, die wie Ornamente aus der Volkskunst aussahen" erzeugen eine dämonisch Stimmung. "Die Nägel" faszinieren durch Erzählkraft und Intensität, sind für eine breite Leserschaft aber nicht geeignet. Trotzdem gern empfohlen.