Heinen, Franz A.
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Die Todesfabrik
Espagit - die geheime Granatenschmiede ; eine Dokumentation
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Heinen, Franz A.
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Medienkennzeichen:
50
Jahr:
2000
Mediengruppe:
Sachbuch
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Standorte:
Del
Hei
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Eine "geheime Stadt" wuchs innerhalb von nur 30 Monaten aus dem Hügel-Rücken zwischen Hallschlag und Losheim: Über hundert Gebäude, darunter große Fabrik-Anlagen, wurden für den Bau der Granatenschmiede "Espagit AG" in der Eifel buchstäblich aus dem Boden gestampft. Bald lebten bei der Espagit mehr Menschen als in der nahe gelegenen damaligen Kreisstadt Schleiden. 2100 Männer und Frauen aus allen Teilen des deutschen Reiches stellten dort von 1915 bis 1918 Millionen von Granaten und Berge von Militärsprengstoff her. Ein Großteil der bunt zusammen gewürfelten Belegschaft wohnte und arbeitete unter unsäglichen Bedingungen innerhalb des militärisch gesicherten Betriebsgeländes. Dort gab es neben den damals modernsten Produktionsanlagen für Sprengstoffe die komplette Infrastruktur einer Kleinstadt: Von der Schule bis zum Leichenhaus war alles vorhanden. Nach dem Waffenstillstand verschrottete die "Espagit AG" unter Aufsicht der amerikanischen Besatzungstruppen rund eine Million Granaten, darunter auch Gas-Munition. Am 29. Mai 1920 schließlich legten fünf verheerende Explosionen den gesamten Rüstungskomplex in Schutt und Asche. Nach achtjährigen halbherzigen Aufräumungsarbeiten waren oberflächlich die gröbsten Trümmer beseitigt, danach wuchs Gras über das Gelände. Die geheime Stadt verschwand ebenso schnell aus dem öffentlichen Bewusstsein wie sie entstanden war. 1988 erinnerte der Autor Franz Albert Heinen mit einem Bericht im Kölner Stadtanzeiger ("Gefahr in Trümmern?") an die verschwundene Granatenschmiede. Bald wurde deutlich, dass die Espagit sich keineswegs in Luft aufgelöst hatte. Auf der Eifelhöhe fand die rheinland-pfälzische Landesregierung die wohl brisanteste Rüstungsaltlast des Ersten Weltkrieges in Westdeutschland. Ultra-Gifte aller Art schlummern großflächig im Erdreich, aber auch Berge von Granaten liegen nach wie vor im Boden, darunter die als Massenvernichtungswaffen gefürchteten Kampfgas-Granaten. Obwohl bis heute dutzende Millionen Mark Steuergeld für die Sanierung ausgegeben wurden, ist die Gefahr bei weitem noch nicht gebannt. Dieses reich bebilderte Buch dokumentiert gut lesbar Aufstieg und Ende der Espagit AG und ihrer fruchtbaren Hinterlassenschaften von 1912 bis heute. Es zeigt ein in Vergessenheit geratenes Kapitel Eifeler Regional-Geschichte.
Medienkennzeichen:
50
Jahr:
2000
Verlag:
Aachen, Helios
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Systematik:
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ISBN:
3-933608-14-7
Beschreibung:
132 S. : zahlr. Fotos
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Mediengruppe:
Sachbuch